Oldenswort – St. Pankratius (um 1250)
Dorfstraße, 25870 Oldenswort
Die Kirche liegt auf einer hohen Warft mitten im Dorf und wird wegen ihrer Größe auch „Bauerndom“ genannt. Um 1245 wurde mit dem Bau der St.-Pankratius-Kirche am heutigen Ort begonnen. Die Grundform des Kirchenschiffs stammt noch aus romanischer Zeit. Um 1465 erfolgte ein umfassender Umbau. Aus dieser Zeit stammen das Christophorus-Gemälde an der Nordwand und die Malereien über dem Chorbogen.
Nach mehrjähriger Bauzeit konnte die Oldensworter Kirche im Advent 2023 endlich wieder eingeweiht werden.
Hier ein Überblick über die Maßnahmen:
Chorgewölbe und Fenster:
Das einsturzgefähredete und zwischenzeitlich notdürftig gesicherte Chorgewölbe wurde durch quer durch den Raum geführte Edelstahlanker sowie Überfangung der Rippen gesichert, die Bemalungen im Gewölbe restauratorisch überarbeitet. Die Fenster des Chors wurden ausgebaut, überarbeitet und wieder eingebaut. Der herabfallende Putz im Bereich des Seiteneingangs wurde überarbeitet, das marode Mauerwerk dahinter zuvor gesichert und in Teilen erneuert.
Dach:
Die überalterte Dachdeckung des Kirchenschiffs aus Schiefer wurde nahezu komplett abgetragen und erneuert. Hierbei wurde ein Unterdach montiert. Die Konstruktion ist belüftet, um künftige Holzschäden durch Feuchtigkeit und Schädlingsbefall zu verhindern. Marode Dachkonstruktionshölzer wurden unter größtmöglichem Beibehalt der historischen Konstruktion überarbeitet und in Teilen erneuert.
Die Schiefer-Dacheindeckung am Turm sowie die Kupferbekleidungen an den Fenstern wurden instandgesetzt und in Teilen erneuert.
Turm:
Im Turminneren stellte sich während der Arbeiten die Konstruktion als erheblich mehr geschädigt dar, als bei den Voruntersuchungen ersichtlich war. Erhebliche Mengen an Konstruktionshölzern wurden unter größtmöglichem Beibehalt der historischen Konstruktion saniert und erneuert.
Völlig marodierte Maueranker im Turminneren wurden saniert oder gegen neue Anker ausgetauscht, zusätzliche Anker wurden eingebracht (die neuen Ankerkreuze sind als „Sterne“ auf der Fassade des Turms sichtbar). Die Turmeingangshalle wurde komplett überarbeitet.
Die hölzerne Turmkonstruktion wurde während der Bauarbeiten auf einer provisorischen Stahlkonstruktion aufgelagert, um die geschädigten Stützenfüße auf einer Länge von ca. 2 m ersetzen zu können. Im Anschluss erhielt die Turmeingangshalle eine farbliche Neufassung. In diesem Zug wurde auch die Eingangstür ausgebaut, inklusive der verrosteten Befestigungsteile überarbeitet und farblich neu gefasst.
Die Fensterfassade im Westen des Turms wurde von innen erlebbar freigelegt. Der Raum stellt sich nach der Entfernung der Vorsatzschalen wieder in seiner ursprünglichen Ausdehnung dar. Der Boden wurde an den Rändern ergänzt.
Fassade:
Eine erhebliche Menge an extrem zurückgewitterten einzelnen Steinen und ganzen Flächen sowie Fugen der Außenfassade wurden ausgebaut und erneuert. Rostgeschädigte Maueranker wurden entrostet, wo nötig ergänzt und beschichtet.
Die Sanierung in Oldenswort war die erste und umfangreichste von allen Eiderstedter Kirchen. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 2,8 Millionen Euro.