Oldenswort – St. Pankratius (um 1250)
Dorfstraße, 25870 Oldenswort
Die Kirche liegt auf einer hohen Warft mitten im Dorf und wird wegen ihrer Größe auch „Bauerndom“ genannt. Um 1245 wurde mit dem Bau der St.-Pankratius-Kirche am heutigen Ort begonnen. Die Grundform des Kirchenschiffs stammt noch aus romanischer Zeit. Um 1465 erfolgte ein umfassender Umbau. Aus dieser Zeit stammen das Christophorus-Gemälde an der Nordwand und die Malereien über dem Chorbogen. Vollendet wurde die jetzige Anlage durch die Errichtung des Dachreiters 1488 und des Westturms 1485. Die Kirche ist im Laufe der Jahrhunderte immer wieder renoviert und umgebaut worden, zuletzt umfassend 1985 und 1992. Sehenswert ist insbesondere der Altarraum mit seinen Malereien über dem Chorraum.
Nach mehrjähriger Bauzeit konnte die Oldensworter Kirche im Advent 2023 endlich wieder eingeweiht werden.
Hier ein Überblick über die Maßnahmen:
Chorgewölbe und Fenster:
Das einsturzgefähredete und zwischenzeitlich notdürftig gesicherte Chorgewölbe wurde durch quer durch den Raum geführte Edelstahlanker sowie Überfangung der Rippen gesichert, die Bemalungen im Gewölbe restauratorisch überarbeitet. Die Fenster des Chors wurden ausgebaut, überarbeitet und wieder eingebaut. Der herabfallende Putz im Bereich des Seiteneingangs wurde überarbeitet, das marode Mauerwerk dahinter zuvor gesichert und in Teilen erneuert.
Dach:
Die überalterte Dachdeckung des Kirchenschiffs aus Schiefer wurde bis auf eine bereits in jüngerer Zeit erneuerte Fläche im Süden komplett abgetragen und erneuert. Hierbei wurde ein Unterdach montiert. Die Konstruktion ist belüftet, um künftige Holzschäden durch Feuchtigkeit und Schädlingsbefall zu verhindern. Marode Dachkonstruktionshölzer wurden unter größtmöglichem Beibehalt der historischen Konstruktion überarbeitet und in Teilen erneuert. Der Blitzschutz wurde erneuert. Es wurden gezielte Fledermaus-Überwinterungsstätten geschaffen und im Dachraum aufgestellt.
Die Schiefer-Dacheindeckung am Turm sowie die Kupferbekleidungen an den Fenstern wurden instandgesetzt und in Teilen erneuert. Die Schalluken und deren Befestigungen wurden überarbeitet. Hinter den Schalluken wurden (nach innen verschlossene) Dohlenkästen montiert, welche den Tieren künftig gezielte Brutmöglichkeiten bieten. Im Turminneren stellte sich während der Arbeiten die Konstruktion als erheblich mehr geschädigt dar, als bei den Voruntersuchungen ersichtlich war. Erhebliche Mengen an Konstruktionshölzern wurden unter größtmöglichem Beibehalt der historischen Konstruktion saniert und erneuert.
Turm:
Völlig marodierte Maueranker im Turminneren wurden saniert oder gegen neue Anker ausgetauscht, zusätzliche Anker wurden eingebracht (die neuen Ankerkreuze sind als „Sterne“ auf der Fassade des Turms sichtbar). Die Turmeingangshalle wurde komplett überarbeitet. Eine in jüngerer Zeit eingebrachte Vorsatzschale wurde abgebrochen, um die Belüftung der hölzernen Konstruktion zu gewährleisten und somit künftigen Schäden durch Feuchtigkeit vorzubeugen. Der dahinter auf der Wand befindliche gesundheitsschädliche Anstrich wurde fachgerecht entfernt. Die hölzerne Turmkonstruktion wurde während der Bauarbeiten auf einer provisorischen Stahlkonstruktion aufgelagert, um die geschädigten Stützenfüße auf einer Länge von ca. 2 m ersetzen zu können. Im Anschluss erhielt die Turmeingangshalle eine farbliche Neufassung. In diesem Zug wurde auch die Eingangstür ausgebaut, inklusive der verrosteten Befestigungsteile überarbeitet und farblich neu gefasst.
Die Fensterfassade im Westen des Turms wurde von innen erlebbar freigelegt. Der Raum stellt sich nach der Entfernung der Vorsatzschalen wieder in seiner ursprünglichen Ausdehnung dar. Der Boden wurde an den Rändern ergänzt.
Fassade:
Eine erhebliche Menge an extrem zurückgewitterten einzelnen Steinen und ganzen Flächen sowie Fugen der Außenfassade wurden ausgebaut und erneuert. Rostgeschädigte Maueranker wurden entrostet, wo nötig ergänzt und beschichtet.