Die ersten Kirchen sind fertig saniert

Osterhever, Garding, Poppenbüll, Oldenswort, Tönning und Welt – die Hälfte ist beinahe geschafft. 16 historische Kirchen auf Eiderstedt müssen insgesamt saniert werden, und die nächsten werden in diesem Frühjahr fertig.

Es ist wirklich ein Jahrhundertprojekt für die Eiderstedter Kirchen. Dächer, Türme, Mauerwerk, Fugen und teilweise sogar die Statik mußten erneuert werden. Hier ein Beispiel für die kleine Dorfkirche in Poppenbüll, was das allein an Material bedeutet:

5m³ Eichenholz
4m³ Nadelholz
2.000 Ziegelsteine
6.300 Schieferplatten
6,5 km Fugen

Jürgen Jessen-Thiesen, Propst des Kirchenkreises Nordfriesland, ist seit mehr als sechs Jahren im Gespräch mit Architekten, Planern, dem Gebäudemanagement Schleswig-Holstein und Denkmalschützern, mit Geldgebern, Stiftern, Politikern aus Bund und Land. „Für viele ist es schwer nachvollziehbar, warum das alles so lange dauert“, sagte Anne Sax, Architektin des Kirchenkreises eigenes für das Eiderstedt-Projekt. Aber das sei bei so großen Projekten unausweichlich und auch nötig, damit es gut werden kann. Zum Beispiel müsse der Natur- und Artenschutz um Rat und Expertise gebeten werden, damit jahrhundertealte Flechten nicht beschädigt werden und Fledermäuse, die Kirchendächer und -türme nun einmal lieben, weiterhin einen guten Lebensraum haben.

Mittlerweile gilt das auch wieder für die Menschen auf Eiderstedt und die vielen Urlauber, die die frisch renovierten Kirchen endlich wieder betreten dürfen.

 

2000 Schutzengel unterstützen die Sanierung

500.000 Euro als Spendensumme erreicht

Überraschung für Astrid und Goolam Kalla aus St. Peter- Ording. Mit Ihrer Spende für die Sanierung der Eiderstedter Kirchen stieg der Spendenstand auf eine halbe Million Euro. „Das ist ja ein schöner Zufall“, sagt Dr. Goolam Kalla, als Propst Jürgen Jessen-Thiesen dem Ehepaar einen großen Blumenstrauß überreicht.
„Wir wohnen jetzt seit beinahe 30 Jahren auf Eiderstedt und die Kirchen hier sind uns richtig ans Herz gewachsen“, ergänzt Ehefrau Astrid Kalla. „Da ist es doch ganz selbstverständlich zu helfen, schließlich haben wir alle was von unseren schönen Kirchen.“
Die Sanierung der Eiderstedter Kirchen wird bereits seit 2016 geplant, im vergangenen Jahr wurde mit den eigentlichen Bauarbeiten an den ersten fünf Kirchen begonnen. Inzwischen ist mit der St. Martin Kirche von Osterhever die erste Kirche fertig saniert.
Insgesamt 1906 Spenderinnen und Spender haben bisher 508.390 Euro für die Sanierungsarbeiten an den Eiderstedter Kirchen gespendet. Die Gesamtkosten belaufen sich nach den ursprünglichen Planungen auf etwa 19 Mio. Euro, wovon der Bund die Hälfte übernimmt. Die übrigen Kosten teilen sich der Kirchenkreis Nordfriesland, die Eiderstedter Kirchengemeinden, sowie die Nordkirche. Weitere 500.000 Euro übernimmt das Land Schleswig-Holstein.
Aufgrund der allgemeinen Baukostensteigerungen von bis zu 30% können aktuell leider nicht alle Kirchen so saniert werden, wie es eigentlich wünschenswert wäre, umso mehr hofft der Kirchenkreis auf Spenderinnen und Spender wie Astrid und Goolam Kalla, die sich für Sanierung ihrer Eiderstedter Kirchen einsetzen.

bedrohte Kirchenlandschaft

Die Sanierung beginnt